Viele Lehrer über die Sommerferien arbeitslos

Landtagsabgeordnete Ellen Demuth kritisiert Zeitverträge im Bildungsbereich

27.05.2013

In diesen Wochen kurz vor den Sommerferien häufen sich wieder die Schilderungen von Lehrerinnen und Lehrern, die Sorge um ihre Zukunft haben. „Viele junge Lehrkräfte leben nur noch von Kurzzeitvertrag zu Kurzzeitvertrag, weil die Landesregierung in Mainz als Arbeitgeber befristete Verträge abschließt. Bis zu acht Kettenverträge hintereinander sind dabei keine Seltenheit“, erklärt Landtagsabgeordnete Ellen Demuth. Unter solchen Rahmenbedingungen sei es schwierig, Souveränität vor einer Klasse auszustrahlen, eine Familie zu gründen und Wurzeln zu schlagen. Nur zufriedene Lehrer könnten ihren Beruf unbefangen und gut ausüben und seien somit dann auch ein Gewinn für die Schülerinnen und Schüler. Lehrer, die als moderne Leiharbeiter unter einer rot-grünen Landesregierung arbeiten, seien verständlicherweise immer mehr mit eigenen Sorgen beschäftigt, wie sie beispielsweise in den Ferien ihre Krankenversichrungsbeiträge zahlen sollen.
 

„Die Landesregierung entlässt besonders junge Lehrerinnen und Lehrer über die Sommerferien, um Kosten zu sparen“, erklärt Ellen Demuth. Laut Bundesagentur für Arbeit steige die Lehrerarbeitslosigkeit auch in Rheinland-Pfalz über die Sommerferien sprunghaft an. Auch im Kreis Neuwied drohe vielen Lehrern mit befristeten Verträgen die Sommerarbeitslosigkeit.
 
Ellen Demuth fragt in einer Anfrage nach und möchte von der Landesregierung wissen, wie viele Lehrer im Kreis von dieser Praxis betroffen sind. „Die Landesregierung muss die Zahlen offen legen, nicht schön reden“, führt Ellen Demuth aus.
 
„Die SPD Ministerpräsidentin misst hier mit zweierlei Maß. Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, wettert sie gegen Leiharbeit und Kettenverträge in der Wirtschaft, aber selbst, als Arbeitgeberin der Landesbediensteten, schickt sie die Lehrer ohne Vertrag am 1. Juli arbeitslos nach Hause. Wer Glück hat, bekommt kurz vor Ferienende dann einen Anschlussvertrag. Das ist Leiharbeit, das sind befristete Kettenverträge“, kritisiert Ellen Demuth.
 
Die Landesregierung habe bewusst diese Form der Beschäftigung gewählt, die zu prekären Arbeitsverhältnissen für Lehrer ohne Festanstellung führe, um die Sozialkosten in den Ferien zu sparen. Wenn das ein Unternehmer in der Wirtschaft mache, gebe es zu Recht einen Aufschrei. Warum bleibe hier aber der Aufschrei der Ministerpräsidentin aus?
 
„Die CDU-Landtagsfraktion legt Wert darauf, dass mit Lehrern ordentlich umgegangen wird und setzt sich seit Jahren für einen festen Vertretungslehrerpool ein, der befristete Verträge für Vertretungslehrer nahezu überflüssig macht“, so  Ellen Demuth abschließend.