Entsorgungsengpässe bei Styropor-Abfällen: Landesregierung muss im Bundesrat Fehlentscheidung korrigieren

12.12.2016

Die Handwerkskammern haben Umweltministerin Höfken für deren zögerliches Handeln in Sachen Styropor-Entsorgung kritisiert (vgl. Rhein-Zeitung, 8.12.16). Die derzeitige Regelung für die Entsorgung dieser so genannten HBCD-Abfälle stellt immer mehr Betriebe vor existenzielle Probleme. 

Demuth: „Die ursprüngliche Zustimmung der Landesregierung zur Einstufung von HBCD-Platten als gefährlicher Abfall war eine Fehlentscheidung, die umgehend korrigiert werden muss. Das macht die Kritik der Handwerkskammern deutlich. Auch hier im Kreis Neuwied ist die Dachdeckerinnung mit der Bitte um Hilfe an mich herangetreten. Obermeister Ralf Winn weist unter anderem darauf hin, dass es im Bereich der energetischen Sanierung von Gebäuden spürbare Kostensteigerungen geben wird, wenn keine neue Entsorgungsregelung gefunden wird.
Die derzeitige Regelung sorgt für immer mehr Stillstände auf Baustellen und bringt darüber hinaus Handwerksbetriebe zunehmend in Existenznot, weil die Dämmplatten kaum noch entsorgt werden können.

Offensichtlich will die Landesregierung aber den Ernst der Lage nicht erkennen. Es ist bezeichnend, wenn Umweltministerin Höfken auf mehrfache Gesprächsanfragen von Seiten des rheinland-pfälzischen Handwerks wochenlang nicht persönlich reagiert hat.
Auch Wirtschaftsminister Wissing scheint keinen Handlungsbedarf zu sehen, sonst hätte er vielleicht auf seine Kabinettskollegin eingewirkt.
Immer neue Verordnungen auf Länderebene können nicht die Lösung sein, das Handwerk braucht schnell Rechtssicherheit.

Wir erwarten, dass sich die Landesregierung in der Bundesratssitzung kommende Woche der erneuten Initiative von Sachsen anschließt, mit der der höchst problematische erste Beschluss rückgängig gemacht werden soll. Außerdem werden wir die Thematik in den kommenden Wirtschafts- und Umweltausschüssen auf die Tagesordnung setzen.“