Ellen Demuth zu Gast bei der CDU Rhein-Hunsrück: Diskussionsrunde zu touristischen Herausforderungen

Demuth diskutiert mit Expertenrunde Herausforderungen aus regionaler Perspektive – Mittel für Auslandsmarketing wieder erhöhen – Kirchturmdenken weiter überwinden

13.12.2017

 

Mit regionalen Experten aus dem Tourismusbereich beleuchte die CDU-Spitze um den CDU-Kreisvorsitzenden Hans-Josef Bracht (MdL) und den stellvertretenden CDU-Kreisvorsitzenden Jan Hartel die Herausforderungen des Tourismus im Rhein-Hunsrück-Kreis. „Der Tourismus in unserem Kreis ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Es gilt, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen“, betonte Bracht. Auch Ellen Demuth, CDU-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Tourismus-Enquete-Kommission des Landtages, war eigens zum Austausch mit den Touristikern von Rhein und Hunsrück nach St. Goar gekommen.

Hintergrund der aktuellen Initiative der Christdemokraten ist die Einsetzung der Enquete-Kommission „Wirtschafts- und Standortfaktor Tourismus in Rheinland-Pfalz“, die der Landtag aufgrund der besonderen Bedeutung des Tourismus für Rheinland-Pfalz beschlossen hat. Die Enquete-Kommission hat die Aufgabe, die Effekte des Tourismus zu analysieren, sich mit den Herausforderungen für die Weiterentwicklung dieses Querschnittthemas auseinanderzusetzen, Handlungsfelder zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Ellen Demuth (Vorsitzende der Enquete-Kommission) berichtete über die Arbeit der Kommission, die sich den einzelnen touristischen Themenfeldern in mehreren Expertenanhörungen annehmen wird und bis im Jahr 2019 konkrete Vorschläge vorlegen möchte. „Der Tourismus in unserem Land ist vielfältig. Wir müssen mit den Experten daran arbeiten, die bestehenden Probleme möglichst passgenau zu lösen und Konzepte für die Zukunft zu entwickeln“, betonte Demuth. Sie nannte beispielhaft die Tourismusfinanzierung, die Chancen der Digitalisierung und die Diskussion um eine touristische Dachmarke in Rheinland-Pfalz.

In der Diskussion mit den Christdemokraten sprachen die Experten der Tourismusverbände auch über die Struktur des Tourismus in Rheinland-Pfalz. „Wir sind vorangekommen, doch wir müssen weiter daran arbeiten, das Kirchturmdenken zu überwinden“, betonte die Geschäftsführerin der Romantischer Rhein Tourismus GmbH, Jeanette Dornbusch. Dabei könne eine Straffung der touristischen Struktur sowie ein Blick von außen hilfreich sein, auch damit die in der Theorie entwickelten Maßnahmen umgesetzt werden können. Einigkeit herrschte unter den Tourismusexperten, dass die finanzielle Ausstattung der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH zukünftig wieder stärker ermöglichen sollte, im Inlandsmarketing aber auch im Auslandsmarketing Akzente setzen zu können. Denn Anja Wendling, stellvertretende Geschäftsführerin der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH, berichtete, dass sich Rheinland-Pfalz auch im Ausland großer Beliebtheit erfreut: In 2016 erreichten die Übernachtungen ausländischer Gäste einen Anteil von 24,2 Prozent an allen Übernachtungen. Damit liegt Rheinland-Pfalz über dem Durchschnitt aller Bundesländer (18,1 Prozent) und ist nach Berlin und Hamburg das Flächenbundesland mit dem größten Anteil an ausländischen Übernachtungen. Zugleich war Konsens, dass bürokratische Hürden bei Antragstellungen für finanzielle Förderungen gesenkt werden müssen und die unterschiedlichen Zuständigkeiten innerhalb der Landesregierung zwischen Wirtschafts-, Innen- sowie Finanzministerium eine touristische Entwicklung aus einem Guss erschwert. Weitere Problemfelder wie die des Fachkräftemangels und der Unternehmensnachfolge sowie der bestehende Investitionsstau wollen die Christdemokraten in einem weiteren Austausch mit den Gastronomen im Kreis beleuchten. „Aus regionaler Perspektive werden wir die Arbeit der Enquete-Kommission weiter begleiten, um den Tourismus in unserer Region fit für die Zukunft zu machen“, erklärte der CDU-Kreisvorsitzende Hans-Josef Bracht.