Sprachförderung an Grundschulen - Ellen Demuth (CDU) fragt bei der Landesregierung nach

15.07.2020

Das Beherrschen der deutschen Sprache in Schrift und Wort für alle Schülerinnen und Schüler ist eine wesentliche Voraussetzung zum Lernen und für den Schulerfolg von Kindern. Davon ist die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth (CDU) überzeugt. Mangelnde deutsche Sprachkenntnisse sind für sie ein großes Hemmnis für eine gelingende Bildung.
  

Ellen Demuth berichtet: „Damit Kinder, die schwache Leistungen in der deutschen Sprache haben, in der Schule gefördert werden können, gibt es in den Grundschulen spezielle Förderstunden. Es ist jedoch vollkommen unklar, wie diese Stunden verteilt werden.“

 

Denn laut Video-Mitschnitt der Sitzung des Bildungsausschusses von Anfang Juli sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: „Und da, wo die Dinge auch auseinanderklaffen, wird korrigiert. Und das war ja auch eine Nachfrage, sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung. Also das heißt, es bekommen Schulen auch mehr Sprachförderstunden zugewiesen, wenn sie aus Sicht der Schulaufsicht zu wenig beantragt haben und umgekehrt. Da wohl Schulen dann eben aus Sicht der Schulaufsicht zu viel beantragt haben, werden dann auch weniger sozusagen zugewiesen.“

 

Das bedeutet, dass die ADD die gemeldeten Bedarfe der Schulen für die Sprachförderung bei der Zuteilung der Förderstunden korrigiert. So bekommen Schulen weniger Stunden zur Sprachförderung der Schüler, wenn diese aus Sicht der ADD zu viele beantragt haben und mehr Stunden, wenn sie aus Sicht der ADD zu wenig beantragt haben.

 

Ellen Demuth: „Gerade bei der Sprachförderung brauchen wir klare Strukturen und Förderkonzepte. Was die Ministerin hier andeutet ist äußerst fragwürdig. Es scheint keinerlei einheitliche Förderkriterien zu geben. Die ADD scheint die Zahlen der Schulen von vor Ort nach Gutdünken zu korrigieren. Das muss durch die Landesregierung aufgeklärt werden.“


Die Landtagsabgeordnete möchte deshalb in ihrer Anfrage von der Landesregierung wissen, warum die ADD einen besseren Einblick in die Förderbedarfe von Schülerinnen und Schüler im Landkreis und in der Stadt Neuwied habe als die Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen, die diese Zahlen melden. Zudem fragt sie nach, wie viele Schülerinnen und Schüler vor Ort einen Förderbedarf im Fach Deutsch haben, wie viele Förderstunden dafür zugeteilt werden und wie viele Schülerinnen und Schüler insgesamt die Grundschulen im Landkreis und in der Stadt Neuwied besuchen.

 

Laut Ellen Demuth ist aus der IQB-Studie 2016 bekannt, dass 36,2% der Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz die Grundschule verlassen, ohne die Kompetenzstufe 3 von 5 im Lesen erreicht zu haben, die dem Regelstandard entspricht. 48,4% der Schülerinnen und Schüler im Land verlassen zudem die Grundschule, ohne die Kompetenzstufe 3 von 5 in der Rechtschreibung erreicht zu haben. Dies bedeutet, dass sie zwar einzelne Wörter und Satzabschnitte lesen und schreiben können, aber nicht verstehen, in welchem Gesamtzusammenhang die Sätze aus diesen Texten stehen.

 

Ellen Demuth: „Hier muss die Landesregierung dringend handeln. Es kann nicht sein, dass so viele Kinder bei uns nicht richtig lesen und schreiben können, wenn sie die Grundschule verlassen. Eine zielgerichtete Förderung in der deutschen Sprache wäre dazu ein ganz wichtiger Ansatzpunkt.“