Ellen Demuth

Ellen Demuth: Die Bahnstrecken im Mittelrheintal brauchen Entlastung und keinen Ausbau – Neubaustrecke für Güterzugverkehr muss jetzt auf den Weg gebracht werden

Am Mittwoch in dieser Woche nahm Ellen Demuth teil am „Gipfeltreffen Bahnlärm“, initiiert von den Bürgerinitiativen Bahnlärm und Landrat Achim Hallerbach. Zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen aus Bund, Ländern und Kommunen und von den Bürgerinitiativen waren dazu in den Amalie-Raiffeisen-Saal der Neuwieder VHS gekommen.
Ellen Demuth erklärt dazu: „Wir sprechen uns klar aus gegen eine Trennung von Oberem und Unteren Mittelrheintal, denn das ganze Tal ist eine Einheit als Kultur- und Naturlandschaft und ein Besuchermagnet. Damit es so bleibt, muss die Güterverkehrs-Neubaustrecke als Tunnel im Korridor Troisdorf-Mainz-Bischofsheim kommen. Einen entsprechenden Forderungskatalog haben wir nun gemeinsam an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing gerichtet. Als vormaliger Wirtschaftsminister des Landes Rheinland-Pfalz sollte ihm dieses Thema am Herzen liegen, denn ihm oblag ihm ja auch die Verantwortung für den Tourismus.  

Die Güterzug-Thematik hat wieder Fahrt aufgenommen, seit die Deutsche Bahn AG ihre Ausbaupläne „Schiene“ für beide Seiten des Rheins im Rahmen der bundesweiten Generalsanierung in den Jahren 2026 und 2028 bekannt gemacht hat.  Die Strecke soll für den Europäischen Güterverkehrskorridors RFC 1 von den Nordsee-Häfen nach Genua fit gemacht werden. In der Folge sollen bis zu 40% mehr Güter im Transitverkehr über die Strecken fließen.

Das erklärte Ziel der Deutschen Bahn ist es, die Frequentierung der Bahnstrecken durch das Mittelrheintal auf bis zu 120.000 Güterzüge jährlich zu steigern. Nach dem erfolgten Ausbau werden die Züge im Schnitt im Vier-Minuten-Takt durch unsere Region rauschen. Das Mittelrheintal braucht allerdings dringend eine Entlastung, und nicht noch mehr Frequentierung.

Wenn die Bahn ihre Pläne umsetzt, wird das erhebliche Folgen haben für die Gesundheit und die Lebensqualität der Bevölkerung in den Orten entlang der Strecke. Stadt- und Ortskerne werden immer weniger attraktiv und letztlich weiter veröden, Immobilien verlieren an Wert und Menschen verlassen eine Region, in der es sich dann nicht mehr gut leben lässt.

Investitionen in Schulen, Kitas, dörfliche Infrastruktur, attraktive Gewerbegebiete und den Tourismus wären zunichtegemacht. Die Wahrscheinlichkeit von Bahnunfällen und Katastrophenszenarien würde steigen, und dass an einem der schönsten Flüsse Europas.

Die Bundesregierung sowie die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz haben eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Güterverkehrs-entlastungsstrecke erstellen lassen. Schon im Sommer 2022 stellte sich heraus: In dieser Studie spielt das Untere Mittelrheintal ab Koblenz bis nach Bonn   überhaupt keine Rolle.“

Ellen Demuth betont: „Eine Trennung von Oberem und Unterem Mittelrheintal werden wir nicht hinnehmen. Das gesamte Tal braucht eine Entlastung, denn gerade Güterverkehr bedeutet viel Lärm und bringt Gefahren mit sich. Was wir brauchen ist ein Ausbau im ÖPNV, nicht im Güterverkehr. Daher werde ich mich dafür einsetzen, dass eine Alternativtrasse für den Güterverkehr als Tunnel im Korridor Troisdorf–Mainz-Bischofsheim umgesetzt wird.“