Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Neuwied
Nun liegt die Antwort aus dem Sozialministerium vor. Daraus ist zu entnehmen, dass der Landkreis Neuwied über einen ambulanten Hospizdienst verfügt, das ambulante Hospiz Neuwied mit Zweigstellen in Neustadt/Wied und am Kloster Ehrenstein. Damit sei, so das Ministerium, eine ausreichende flächendeckende Versorgung im Hospiz-Bereich gegeben. Demuth: „Gemessen an der Einwohnerzahl im Landkreis Neuwied müssen 4 Hospizbetten vorgehalten werden, welche durch das Angebot des stationären Hospizes in der Stadt Neuwied vorhanden sind.“
Die Palliativversorgung, so das Sozialministerium, ist Aufgabe der Vertrags- beziehungsweise Hausärzte. Die Landesärztekammer erklärt dazu, dass Ärzte in 17 Orten im Landkreis Neuwied die Zusatz-Qualifikation „Palliativmedizin“ besitzen.
Die Bedarfsplanung für die Palliativversorgung obliegt der Selbstverwaltung der Landesärztekammer, allerdings erfolgt diese noch nicht speziell. Defizite in der Versorgung, so das Sozialministerium, seien nicht bekannt. Allerdings sind die Kurse zur Erlangung der Zusatzqualifizierung „Palliativmedizin“ bei der Akademie für ärztliche Fortbildung immer ausgebucht.
Demuth: „Ein spezialisiertes ambulantes Palliativ-Versorgungs-Team gibt es im Landkreis Neuwied nicht, daher besteht hier Handlungsbedarf. Auch wenn die Bedarfsberechnung derzeit die Betrachtung eines größeren Einzugsgebietes als der des Landkreises erfasst, muss auf die Zukunft und die steigende Nachfrage geschaut werden.“ Aktuelle Berechnungen gehen hier von einem Team pro 250.000 Einwohner aus. Der Landkreis Neuwied hat ca. 180.000 Einwohner.
Demuth: „Weiterhin berichtet das Ministerium, dass zwei Krankenhäuser im Kreis Neuwied eine Palliativ-Station vorhalten. Bezogen auf die Einwohnerzahl im Kreis Neuwied müsse es nur 4 Palliativbetten in den beiden Krankenhäusern geben, erklärt das Ministerium.“
Demuth bezweifelt, dass die Vorhaltung von zwei Palliativ-Betten pro Krankenhaus ausreichend ist. Der Ausbau muss unter Betrachtung heutiger Entwicklungen dringend weitergeführt werden.
Demuth fasst zusammen: „ Die Landesregierung muss handeln und weiter in die Palliativ- und Hospizversorgung investieren. Von einem steigenden Bedarf ist in naher Zukunft auszugehen, da aufgrund steigender Lebenserwartungen und der Zunahme onkologischer Erkrankungen zu erwarten ist, dass schon bald mehr Hospiz- und Palliativbetten benötigt werden. Dieser Entwicklung muss auch die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Ärzte Rechnung tragen.“