Wie der überregionalen Presse jetzt zu entnehmen war, stiegen im vergangenen August die Anzahl der arbeitslosen Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz von 223 auf 1011 an. Die CDU-Landtagsabgeordnete Ellen Demuth aus dem Kreis Neuwied kritisiert die Praxis der rheinland-pfälzischen Landesregierung bei der Vergabe von Zeitarbeitsverträgen für Lehrkräfte im Schuldienst.
Die rot-grüne Landesregierung befristet teilweise Arbeitsverträge von Lehrkräften bis zum Beginn der Sommerferien und lässt neue Verträge nach den Sommerferien dann wieder beginnen.
Demuth: „Das bedeutet für viele Lehrer, dass sie sich für genau diese Zeit, für etwa 6 Wochen, arbeitslos melden müssen. Der Bezug von Arbeitslosengeld oder sogar Hartz IV steht dann an. Ungewiss ist für die gut ausgebildeten Lehrkräfte aber auch, ob man nach den Ferien wieder einen Vertrag und somit eine Anstellung im Schuldienst in Rheinland-Pfalz bekommt.“
Es gelte dann abzuwarten und zu hoffen, so Demuth. Oftmals bis kurz vor Ende der Schulferien und sogar noch in den ersten Wochen des neuen Schuljahres. „Planungssicherheit für junge Menschen sieht deutlich anders aus“, kritisiert Demuth und führt weiter aus: „Doch gerade beim öffentlichen Dienst sollte der Arbeitgeber eine Vorbildfunktion haben. Aber diese gängige Praxis ist alles andere als Vorbild und erinnert an die Saisonarbeit in anderen Berufsbranchen. Die Gewerkschaften, darunter die GEW, sprechen sogar von Ausbeutung und Kettenarbeitsverträgen. Für viele junge und gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer bleibt dann nur der Wechsel in ein anderes Bundesland, weil sie für sich in Rheinland-Pfalz leider keine Perspektive sehen.“
Wie viele Lehrer im Landkreis und der Stadt Neuwied davon betroffen sind, das will Demuth jetzt durch eine Kleine Anfrage herausfinden. Auch den Hintergrund dieser vom Land betriebenen Praxis hat die Abgeordnete angefragt. „Mich haben in den vergangenen Tagen viele Zuschriften von betroffenen Lehrern erreicht. Alle schilderten mir diese Praxis und klagten über Perspektivlosigkeit, sogar teilweise über Existenzängste“, so Demuth abschließend.