Ellen Demuth

CDU-Gemeindeverband verlieh in Rheinbreitbach den 11. Ehrenamtspreis

Junggesellenverein Bruchhausen ausgezeichnet

 
Hohen Besuch konnte der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Unkel, Heinz Schmitz, Mitte voriger Woche im Steinsaal des Hotels Ad Sion in Rheinbreitbach begrüßen, in das er zur Verleihung des 11. Ehrenamtspreis zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in der Verbandsgemeinde Unkel eingeladen hatte. Neben der Schirmherrin Andrea Milz, der ersten nordrhein-westfälischen Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, waren auch der Bundestagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Erwin Rüddel sowie die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth angereist. Begrüßen konnte der Gastgeber namentlich zudem VG-Chef Karsten Fehr und dessen Vorgänger Werner Zimmermann, Bürgermeisterin Cilly Adenauer aus Erpel und ihren Bruchhausener Kollegen Markus Fischer sowie mit Maria Hamacher, Manfred Mönch und Rudolf Barth auch ehemalige Preisträger. Eröffnet hatte die Veranstaltung das Blasorchester Bruchhausen unter Leitung von Georg Krupp mit Neil Diamonds „Sweet Caroline“.

„Vor zehn Jahren hat mein Vorgänger und jetziger Stellvertreter Alfons Mußhoff den Ehrenamtspreis ins Leben gerufen, für den von der Bevölkerung meist mehrere Kandidaten, Einzelpersonen oder Gruppen, wegen ihres Engagements im Sinne gelebten Bürgersinns vorgeschlagen werden“, erinnerte Heinz Schmitz. Eine schwere Entscheidung für die Vorsitzenden der CDU-Ortsvereine, die mit ihm die Jury bilden, soll sich doch niemand zurückgesetzt fühlen, was bislang glücklicherweise noch nicht der Fall gewesen sei, versicherte er, um sich dann dem Ehrengast zu widmen, der am 30. Juni von Ministerpräsident Armin Laschet als erste beamtete Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in die Staatskanzlei nach Düsseldorf berufen worden war.

„Unsere Nachbarin aus Oberdollendorf, die seit Jahrzehnten bürgernah aktiv ist, belegt, dass flottes Outfit und CDU kein Widerspruch sind“, spielte Heinz Schmitz auf die ansonsten farbenprächtige Kleidung von Andrea Milz an. Beim Prinzenempfang der Kreis-CDU 2015 in Unkel habe diese ihm versprochen, bei Gelegenheit in die VG zu kommen. „Und natürlich haben Sie Wort gehalten“, freute sich der Gemeindeverbands-Vorsitzende.

 


Auszüge aus dem Festvortrag von Andrea Milz


 

Im Norden des Nachbarlandes beheimatet, sei sie gewohnt, größere Strecke zurückzulegen als eben einmal über die Grenze nach Rheinland-Pfalz zu reisen, so die Staatssekretärin, nachdem die Musiker den „Bad Leroy Brown“ von Jim Croce „eingeladen“ hatten. „Ich habe mein Amt als Vizepräsidentin des Kreissportbundes Rhein-Sieg, das ich ab Oktober 2014 inne hatte, zwar abgeben müssen, dafür bin ich jetzt ‚oberste Sporttante‘ des Landes NRW. 350 Ehrenamtler sind in den Vorständen der Sportverein aktiv, rund 1,5 Millionen halten den Betrieb etwa als Fahrer oder Betreuer am Laufen“, erinnerte Andrea Milz. Deren Arbeit könne man mit Geld gar nicht bezahlen und ohne das enorme Engagement der Ehrenamtler nach dem Motto „Ist notwendig, haste versprochen, machste auch“ hätte der Staat die Flüchtlingssituation in den zurückliegenden zwei Jahren gar nicht meistern können, hob sie in ihrem Festvortrag hervor. Trotzdem würde das Potential des Ehrenamtes in Deutschland noch immer unterschätzt. Deshalb werde man in NRW Ehrenamtsstrategien entwickeln und die Akteure enger vernetzen, kündigte Andrea Milz in ihrem Festvortrag an.

 


Engagierte Bürger sind das Herz unserer Gesellschaft


 

In diesem habe sie neue Facetten des Themas „Ehrenamt“ angesprochen, dankte ihr Alfons Mußhoff zu Beginn seiner Laudatio. „Engagierte Bürger sind das Herz unserer Gesellschaft,. Was sie oft im Stillen leisten, ist die Grundlage dessen, was wir Gemeinsinn nennen. Davon leben wir“, so der „Vater des Ehrenamtspreises“. Ehrenamtler würden Werte schöpfen, die unser aller Leben lebenswerter machen würden, dankte Alfons Mußhoff allen ehrenamtlich Aktiven für die Zeit, die sie für andere aufbringen. „Die CDU in der VG Unkel vergibt diesen Preis in Würdigung der Bedeutung des Ehrenamts für unser Gemeinwesen und zur weiteren Förderung einer Kultur des freiwilligen Engagements“, hob er hervor, bevor er all jenen dankte, die bei der Jury Vorschläge eingereicht hatten. Mit in die Auswahl seien aber auch Kandidaten gekommen, die im Vorjahr nicht berücksichtigt worden waren. „Nach den Einachserfreunde aus Erpel, geht dieses Jahr der Ehrenamtspreis wieder an einen Verein, der bereits 2016 in engerer Auswahl stand, nämlich an den Junggesellenverein Bruchhausen!“, verkündete Alfons Mußhoff.

Junggesellenvereine, die sich in vorbildlicher Weise der Brauchtumspflege und der Tradition verbunden fühlen würde, gebe es viele in der VG Unkel. Die Nönghüüder aber würden sich darüber hinaus intensiv um die Pflege des Ehrenfriedhofs am Marienberg kümmern, der von ihnen mindestens alle zwei Wochen gereinigt und verschönert werde, so der stellvertretende Vorsitzende des Gemeindeverbands. Auf dem Soldatenfriedhof am Rand des Wallfahrtsortes sind 76 deutsche Soldaten beigesetzt. Knapp die Hälfte sei nach der Einnahme der Ludendorffbrücke bei den folgenden Kämpfen gefallen, als US-Einheiten über Orsberg in Richtung Bruchhausen vorgestoßen seien, erinnerte Alfons Mußhoff. 1945-50 habe man zunächst 40 Soldaten beigesetzt und seitdem würden sich Generationen von jungen Bruchhausenern um diesen Friedhof kümmern. „Unter der Leitung der Deutschgen Kriegsgräberfürsorge begann der Junggesellenverein 1965 damit, ein Eingangstor zu bauen, ein Steinkreuz aufzustellen und die Grabsteine der inzwischen 76 Gefallenen in ein Beet aus Heidekraut rund um die geplattete Fläche in der Mitte des Friedhofs zu verlegen“, so der Laudator, 1981 sei das Steinkreuz zerlegt und gereinigt, das Heidekraut durch weißen Kiesel ersetzt worden.

„Die Pflege und Mühe am Ehrenfriedhof, für die dem JGV Bruchhausen im September 1981 die Ehrenmedaille der Deutschen Kriegsgräberfürsorge verliehen wurde, hält bis heute an“, so Alfons Mußhoff. Nun würde die über sieben Jahrzehnte andauernde Arbeit mehrerer Generationen mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet, erklärte er und bat die Mannschaft um den Vorsitzenden Philipp Schmitz nach vorne. Diesem überreichte Andrea Milz dem anhaltenden Beifall der Gäste die entsprechende, während ihm Heinz Schmitz, die 200 Euro überreichte, bevor das Blasorchester „Killing me softly with his song“ intonierte. Seinem Vorgänger Bastian Lindlohr überließ Philipp Schmitz die Dankrede. 

(Blick-Aktuell, 06.12.2017)