Durch einen besorgten und aufmerksamen Bürgerhinweise wurde zum Jahresende 2018 deutlich: Mit dem Winterfahrplan 2019 planen die Deutsche Bahn und der SPNV-Nord gravierende Änderungen in der Streckenführung der RB 27 und des RE 8 entlang der Rheinscheine.
Die RB27 hält derzeit an jedem Bahnhof auf der rechtsrheinischen Strecke. Ab dem Winterfahrplan 2019 soll die RB27 nicht mehr über Urmitz Rheinbrücke auf die andere Rheinseite wechseln, sondern über Engers, Vallendar, Koblenz-Ehrenbreitstein nach Koblenz Hbf fahren. Somit wären für Reisende mit der RB27 dann die Bahnhöfe Koblenz Lützel und Koblenz Stadtmitte nicht mehr erreichbar.
Koblenz Lützel und Koblenz Stadtmitte würden dann von der RE8 angefahren. Die RE8 hält jedoch nicht an den kleinen Bahnhöfen wie Erpel, Leubsdorf, Rheinbrohl oder Leutesdorf. Somit haben Fahrgäste, welche von dort aus die Bahn benutzen, längere Fahrtzeiten zu befürchten, wenn sie in den Bereich Koblenz pendeln müssen. Diese Problematik wird noch verstärkt, wenn von Oktober 2021 bis Mai 2023 der Bahntunnel in Horchheim wegen Renovierungsarbeiten voll gesperrt wird und die Umleitung der RB27 möglicherweise über Lahnstein erfolgen wird, oder ab Ehrenbreitstein mit einem Bus-Pendelverkehr.
Der Landkreis Neuwied beteiligt sich in nicht unerheblichem Maße an den Kosten des öffentlichen Personennahverkehrs. Im Sinne der Gleichbehandlung aller Bürgerinnen und Bürger ist es absolut erforderlich, dass hier eine Lösung gefunden wird, die den vielen Pendlern, Schülern und auch Touristen gerecht wird.
Das Ziel für die Bahnhöfe Leutesdorf, Rheinbrohl, Leubsdorf und Erpel kann daher nur sein, dass dort alle Reginonalexpress-Züge (RE8) und Regionalbahnen (RB27) halten. Eine Verschlechterung der derzeitigen Fahrplanregelung ist nicht hinnehmbar.
Ellen Demuth erklärt: „Meine Schreiben an die Deutsche Bahn und den SPNV-Nord wurden zwar beantwortet, man verweist jedoch auf „fixierte Haltestellenkonzepte“ und ist der Auffassung, der Linientausch würde die Erreichbarkeit von Rheinbrohl oder Leutesdorf verbessern. Immerhin wird versprochen, zu prüfen, ob der RE8 in den Hauptverkehrszeiten um einzelne Halte ergänzt werden könne.
Gemeinsam mit den betroffenen Kommunen werde ich nun nicht locker lassen, denn wenn erst einmal Fakten geschaffen sind, wird sich so schnell nichts mehr verändern. Wichtig ist, dass es für den ÖPNV an der Rheinschiene Verbesserungen gibt. Der Personenverkehr darf nicht zugunsten des Güterverkehrs reduziert werden.“