Die Vorsitzende der Enquete-Kommission Tourismus im rheinland-pfälzischen Landtag, Ellen Demuth, teilt die Forderung des Obmanns der CDU-Landtagsfraktion in der Enquete-Kommission, Michael Wagner, an die Landesregierung, ein tragfähiges Konzept zur Stärkung des Tourismus vorzulegen. Die Zahlen aus der Branche seien besorgniserregend. Es reiche nicht aus, sich vom Landtag Millionenbeträge genehmigen zu lassen, das aber nicht konzeptionell zu unterfüttern:
„Die gestrige Sitzung der Tourismus-Enquete hat einmal mehr gezeigt, dass die Landesregierung immer noch nicht wirklich weiß, wo sie in einem der Kernbereiche unserer Wirtschaft eigentlich hin will. Gerade in Anbetracht der großen Probleme, die durch die Corona-Pandemie mit existenzgefährdenden finanziellen Einbußen für die Branche entstanden sind, ist das bestürzend. Die Ankündigung über zusätzliche 50 Mio. Euro für den Tourismus in Rheinland-Pfalz kam öffentlichkeitswirksam bereits im Juni. Seither haben sich die vagen Äußerungen der Landesregierung allerdings nicht konkretisiert. Auch in der gestrigen Sitzung der Enquete-Kommission konnte die Lan-desregierung trotz zahlreicher Nachfragen meiner Fraktion nicht darlegen, wie sie die geplanten Mittel effektiv zur Stärkung des Tourismus einsetzen will. Das nennt man Konzeptlosigkeit. Gerade jetzt sind konkrete Zusagen über mögliche Unterstützung überlebenswichtig für viele Betroffene.
Auch wenn die Monate Juli und August mancherorts für etwas Entspannung gesorgt haben, war das kein flächendeckender Trend. Zudem konnte das die Verluste der Vormonate bei weitem nicht ausgleichen: In den Monaten Juli und August musste ein Umsatzrückgang von rund 35% gegenüber den Vergleichsmonaten des Vorjahres verzeichnet werden. Insgesamt rechnen die Betriebe weiterhin mit durchschnittlich 50% Umsatzrückgang für dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr. Hinzu kommt, dass sich in den kalten Herbst- und Wintermonaten die Situation noch verschärfen wird, da unter anderem das Platzangebot in den Außenbereichen wegfällt und sich das Geschehen naturgemäß in den Innenbereich verlagert.
Das alles zeigt: Die Landesregierung ist gefordert. Sie muss jetzt handeln und konzeptionell das leisten, was sie bisher versäumt hat.“