Der Medienausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit der technischen Panne zum Auftakt des Fernunterrichts nach den Weihnachtsferien beschäftigt. Dabei kam heraus, dass die Landesregierung offensichtlich nur mangelhaft die technische Stabilität der Plattformen ‚Moodle‘ und ‚BigBlueBotton‘ im Vorfeld getestet hat.
Die CDU-Landtagsfraktion und mit ihr die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth stellen dazu fest: „Die Landesregierung hat es versäumt, die Lernplattformen einem echten Härtetest unter realen Zugriffs- und Echtzeitbedingungen zu unterziehen, bevor die Systeme an den Start gingen. Das ist maximal unprofessionell und war zum Scheitern verurteilt. Tests hätten vor Weihnachten geschehen müssen, um technische Probleme frühzeitig zu beheben. Auch die Einbeziehung externer Spezialisten, hätte den professionell notwendigen Maßnahmen vor Systemstart entsprochen. Leichtfertig hat die Landesregierung die Schulen, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler nach Ferienende zur ‚Testgruppe‘ gemacht – ein Versuch, der deutlich schiefgelaufen ist.“
Im Medienausschuss wurde deutlich, dass die massiven Zugriffe durch Schülerinnen und Schüler das System lahmgelegt haben und somit wahrscheinlich doch die Hauptursache für den Zusammenbruch waren.
Demuth weiter: „Es gibt professionelle Systeme und professionelle Anbieter. Sowohl Verwaltungen wie Wirtschaftsbetriebe nutzen diese und müssen dabei datenschutzrechtlich einwandfrei arbeiten. Warum soll das für Schulen nicht möglich sein? Die Ableitung, dass der Server der Uni Mainz angesichts 32.000 Studierender auch für die zusätzliche Größenordnung von landesweit 565.000 Schüler und Lehrkräfte ausreicht, ist nicht nachvollziehbar.“