Fehlender Ersatz für schwangere Lehrerinnen im Präsenzunterricht
Ellen Demuth kritisiert diese Intransparenz: „Inwieweit die Unterrichtsversorgung gesichert ist, bleibt offen. Wenn ich mir jedoch die reinen Zahlen anschaue, so muss ich davon ausgehen, dass in vielen Fällen keine befristeten Vertretungskräfte gefunden werden konnten, auch wenn nach Auskunft der Landesregierung dafür genug Geld zur Verfügung steht. Denn die 216 Schwangerschaften verteilen sich gleichmäßig auf alle Schularten: An den 41 Grundschulen im Kreis Neuwied wurden 89 Schwangerschaften erfasst, an insgesamt 8 Förderschulen gibt es 39 schwangerschaftsbedingte Ausfälle, die 12 Realschulen müssen mit 36 Mutterschutz-bedingten Ersatz-Bedarfen klar kommen, die fünf Gymnasien berichten von 32 und die IGS von 8 Schwangerschaften. Auch die vier berufsbildenden Schulen melden 12 Schwangerschaften.“
Demuth ergänzt: „Auch der Bildungsausschuss des Landtages hat sich mit der Thematik befasst. Im Zeitraum vom 02. Mai bis 01. Juni 2022 wurden in Rheinland-Pfalz 1.011 schwangere Lehrerinnen erfasst. Für diesen Zeitraum gibt die Landesregierung an, 427 Vertretungen eingestellt zu haben. Für 584 Ausfälle gibt es demnach keinen Ersatz.“
„Natürlich muss der Gesundheitsschutz im Vordergrund stehen. Aber eine gute Unterrichtsversorgung ist, nach zwei Corona-Jahren, vor allem für unsere Grundschulen essentiell. Hier eine für alle zufriedenstellende Regelung zu finden, erscheint unmöglich. Dennoch müssen wir weiter darüber diskutieren und nach Lösungen suchen, denn gute Bildung ist ein wertvolles Pfund in unserer Gesellschaft und Grundlage für die Zukunft unserer Kinder.“