Ellen Demuth

Ellen Demuth: Gesundheitsversorgung steht auch im nördlichen Rheinland-Pfalz vor Veränderungen

Der demografische Wandel stellt den Kreis Neuwied vor neue Herausforderungen: 82 % aller Hausärzte sind älter als 50 Jahre, 43 % sind älter als 60 Jahre, und 13 % sind sogar älter als 70 Jahre. Diese Zahlen machen eindrucksvoll deutlich, dass sich Veränderungen in der Gesundheitsversorgung kaum verhindern lassen werden.

Ellen Demuth erklärt: „Bei der Online-Diskussionsrunde mit Landrat Achim Hallerbach und meinem Kollegen Dr. Matthias Reuber haben wir viele Aspekte beleuchtet, wie die medizinische Versorgung der Zukunft aussehen könnte. Stichworte wie Digitalisierung, Tele-Notarzt und Tele-Medizin, E-Patientenakte, Vital-Daten-Monitoring, Videosprechstunde oder Bildung Medizinischer Versorgungszentren wurden ausgiebig und durchaus kontrovers diskutiert.“

Landrat Achim Hallerbach berichtete von dem Projekt Meine Gesundheit - Digital.Nah.Neuwied“ in Zusammenarbeit mit der „Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ (DMGD): „Das Pilotprojekt wurde vom Bund gefördert und hat Bürgerinnen und Bürger intensiv einbezogen. Es geht dabei um telemedizinische und onlinegestützte Verfahren, durch die Zeit gespart und die Arbeitsbelastung von Ärzten und auch Pflegern reduziert werden soll. Die Umfrage ergab, dass Online-Rezeptbestellungen und -Terminvergaben für die meisten Menschen im Kreis Neuwied denkbar sind. Eine Mehrheit steht auch der Übermittlung von Vitaldaten, Videosprechstunden und Online-Medikationsplänen positiv gegenüber. Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse soll nun eine Kommunikations- und Informationsplattform entwickelt werden.“

Landrat Hallerbach teilt weiter mit: „Der Kreis Neuwied plant für den Herbst ein Treffen für Medizin-Studierenden, um angehenden Medizinern ein Bild vom attraktiven Lebensumfeld unserer Heimat zu geben. Außerdem fordern wir die zeitnahe Einrichtung des Medizin-Campus Koblenz, um mehr Ausbildungskapazitäten für klinische Studierende schaffen zu können.“

Ellen Demuth berichtet weiter: „Eine anwesende Ärztin gab uns wertvolle Einblicke in ihren Arbeits-Alltag. Ihre Hinweise nehmen wir gerne auf. Durchaus kritisch wurde von allen die Rolle der Kassenärztlichen Vereinigung gesehen, welche für die Verteilung der Arztsitze zuständig ist. Zu unserem Resümee gehört, dass vieles neu gedacht werden muss. Gesundheit muss Kreis- und Länderübergreifend gedacht werden, schon umgesetzte gute Ideen sollten übernommen werden. Die Bürgerinnen und Bürger sollten wir für das Thema Gesundheit sensibilisieren und auf diesen Weg mitnehmen.“