Islamischer Religionsunterricht an rheinland-pfälzischen Schulen
Außerdem will Demuth wissen, welche Schlüsse die Landesregierung aus dem Pilotprojekt des Islam-Unterrichts an der Grundschule Ludwigshafen-Pfingstweide gezogen hat.
Aus der nun vorliegenden Antwort des Bildungsministeriums geht hervor, dass an 5 Grundschulen in Rheinland-Pfalz islamischer Religionsunterricht (IRU) erteilt wird, an 3 Grundschulen wird alevitischer Religionsunterricht angeboten. Des Weiteren findet man an 7 weiterführenden Schulen (alle in Ludwigshafen) das Angebot für islamischen Religionsunterricht.
Ziel der Landesregierung sei, so Ministerin Vera Reiß, landesweiten islamischen Religionsunterricht einzurichten. Voraussetzung ist jedoch, dass die muslimischen Verbände als Religionsgemeinschaft anerkannt sind, was im Moment noch nicht der Fall ist.
Das Pilotprojekt an der Grundschule Ludwigshafen-Pfingstweide sei von allen Beteiligten vor Ort gut angenommen worden. Daher möchte die Landesregierung, dass die erprobte Konzeption, islamischen Religionsunterricht mit lokalen muslimischen Ansprechpartnern zu verknüpfen, schrittweise auf die anderen bisherigen Standorte mit islamischem Religionsunterricht übertragen wird.
Ein Lehrstuhl für Islamwissenschaften soll in Rheinland-Pfalz nicht eingerichtet werden. Demuth: „ Zur Vermittlung und Lehre des Islams an muslimische Schülerinnen und Schüler halte ich ein flächendeckendes Angebot von stattlichem islamischen Religionsunterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen für unbedingt notwendig.
Die Landesregierung sollte mit Hochdruck daran arbeiten, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind und ausreichend ausgebildete islamische Religionslehrer zur Verfügung stehen.
Über einen Lehrstuhl an einer unserer Universitäten wäre es ein guter Weg, ausreichen Lehrer auszubilden. Bedauerlich, dass die Landesregierung zurzeit keinen Bedarf für einen Lehrstuhl für Islam in Rheinland-Pfalz sieht.“