Enquetekommission legt den Zwischenbericht vor und formuliert klare Forderungen an die Regierung
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Die drei die Regierung tragenden Fraktionen SPD, FDP und Grüne gelangten mit der CDU zu einer gemeinsamen Position für den Zwischenbericht. „Alle waren um Einigkeit bemüht, dass man gemeinsam einen Weg beschreiten will“, sagt Demuth. Eine abweichende Stellungnahme formulierte die AfD-Fraktion: Der Tourismus sei „wesentlich von der Liebe zur eigenen Heimat her zu gestalten“. Den Abschlussbericht der Kommission strebt Demuth bis Ende 2019 oder Anfang 2020 an.
Zu den Hausaufgaben an die Landesregierung gehört die Entwicklung einer neuen Dachmarke – die bisherige Tourismuswerbung mit „Gastlandschaften“ als gemeinsamer Nenner von zehn regionalen Marken bleibt im Weinland Rheinland-Pfalz merkwürdig nüchtern, weckt keinerlei Emotionen. „Wir wollen gern einen Slogan, mit dem sich jeder identifizieren kann“, sagt Demuth. Eine Idee ist es demnach, die künftige Dachmarke mit dem Thema Wein zu verknüpfen.
Die Enquetekommission formuliert ihren Wunsch zur Dachmarke so: „Am Anfang der Customer Journey steht die Inspiration.“ Der Fachbegriff aus dem Marketing steht für den Entscheidungsprozess eines Kunden für ein bestimmtes Produkt. Bereits der erste Kontakt mit Rheinland-Pfalz müsse „bestimmte Sehnsüchte und Assoziationen“ hervorrufen, heißt es im Zwischenbericht. Als Beispiel nennt Demuth die Kampagne von Schleswig-Holstein unter dem Motto „Der echte Norden“.
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Als ein weiteres Ziel nennt Ellen Demuth die Entsaisonalisierung – das bedeutet: Die künftige Tourismusstrategie muss auf Angebote setzen, die auch außerhalb der Hauptsaison attraktiv sind. Dazu gehören neben Städtereisen auch der Kultur- und Tagungstourismus. Auch von den Chancen im Gesundheitstourismus möchte Rheinland-Pfalz gern profitieren – manche schauen da mit Interesse über die nördliche Landesgrenze auf Bad Godesberg, wo jedes Jahr Hunderte von Patienten zu einem Klinikbesuch anreisen, viele von ihnen aus arabischen Ländern.
Die Kommissionsvorsitzende Demuth zeigte sich bei der Vorlage des Berichts zuversichtlich, dass die Empfehlungen nicht im Sand verlaufen werden: „Das scheint auf gutem Weg zu sein.“