Ellen Demuth: Schulministerin Hubig darf die gravierenden Probleme nicht länger weg reden
Ellen Demuth stellt fest: „Das ist ein deutlicher Hilferuf, der nicht ungehört verhallen darf. In der Plenarsitzung im Oktober hat die Schulministerin unsere Kritik an Unterrichtsausfall und Lehrermangel, an Überlastung und Frustration vieler Lehrer ins Reich der Fabel verwiesen. Stimmen aus der Praxis bestätigen aber immer wieder unsere Analyse. Unter dem Dach vieler Schulen brodelt es. Sie sehen sich vielfach nicht in der Lage, ihren Aufgaben gerecht zu werden. Das muss sich ändern.
Die Folgen zeigen sich beispielsweise in der aktuellen IQB-Studie für den Bereich Mathematik und Naturwissenschaften. Hier liegt Rheinland-Pfalz zwischenzeitlich unter dem Bundesdurchschnitt und gehört zu den fünf Ländern, die sich am stärksten verschlechtert haben. Zuvor gab es bereits alarmierende Ergebnisse im Bereich Lesen und Schreiben. Die Landesregierung darf insbesondere die Grundschulen nicht länger alleine lassen.
Diese Probleme sind auch eine Folge des von der Landesregierung verniedlichten Unterrichtsausfalls. Laut einer Studie des Regional-Elternbeirats (REB) Koblenz werden in Rheinland-Pfalz rund 2,7 Millionen Unterrichtsstunden nicht regulär erteilt. Es fehlen nach dieser Studie mehr als 3000 Lehrer im Land.
Eine Ministerin, die sich in diesem Zusammenhang vom SWR mit den Worten zitieren lässt, dass auch mehr Personal nichts daran ändere, dass Lehrkräfte schwanger werden oder erkranken, hat ihre Aufgabe wohl nicht richtig verstanden. Denn natürlich reduziert eine ausreichende Zahl von Lehrerinnen und Lehrern überlastungsbedingte Krankheitsfälle. Zugleich werden die Vertretungsmöglichkeiten verbessert. Wir brauchen dringend mehr Lehrerinnen und Lehrer. Das ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Kinder den Unterricht bekommen, der ihnen zusteht.“