Für die CDU-Landtagsfraktion, so berichtet Ellen Demuth, beinhaltet die weitgehende Schließung der Schulen eine wichtige sozial- bzw. familienpolitische Frage. Gerade für leistungsschwächere Kinder bzw. Kinder aus benachteiligten Elternhäusern könne die über Wochen fehlende intensive fachliche pädagogische Anleitung gravierende Folgen haben. Bei einer sukzessiven Öffnung von Schulen müsse der Fokus daher insbesondere auf diese Gruppe gerichtet werden. Das sei auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Dies müsse die Landesregierung bei der Umsetzung der aktuellen Bund-Länder-Beschlüsse beachten.
Demuth erklärt weiter: „Es greift zu kurz, bei einer schrittweisen Öffnung der Schulen zunächst an die Abschlussklassen anzuknüpfen. Gesellschaftliche Realität ist nun einmal, dass sich manche Eltern mit ‚Heimunterricht‘ schwerer tun als andere. Selbst für Eltern mit akademischer Bildung stellt das eine große Herausforderung dar. Für Kinder, die ohnehin schon Leistungsschwächen aufweisen, droht, dass sich Probleme potenzieren. Das kann niemand wollen.
Wir müssen deshalb zu innovativen Lösungen kommen, die leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler und Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern besser mitnehmen. Das ist verhältnismäßig und angebracht in der aktuellen Zeit. Nur so können wir sicherstellen, dass kein Kind zurückgelassen bzw. abgehängt wird. Es geht um Teilhabe, um soziale Gerechtigkeit um Zukunftsperspektiven. Das werden wir nur erreichen, wenn diese Kinder bei der Schulöffnung besonders berücksichtigt werden.
Gerade die Lehrerinnen und Lehrer wissen, bei welchen Schülern ein hoher Förderbedarf vorhanden oder eine intensive Betreuung angebracht ist. Ein solches Konzept, das die Schulen behutsam öffnet, trägt zudem zum Schutz der Kinder und der Lehrer vor Infektionen bei, da nicht zu viele Schüler gleichzeitig in die Schule gehen. Davon profitieren alle Seiten. Hier muss die Landesregierung jetzt schnell handeln.“