Der CDU Ortsverband hatte für Sonntagabend, den 08. Januar, zum Neujahrsgespräch geladen, und trotz Hochwasser kamen zahlreiche Gäste in den Rheinecker Hof. Der Vorsitzende Werner Heinz begrüßte die Anwesenden, besonders die beiden Landtagsabgeordneten Hedi Thelen und Ellen Demuth.
(Pressemitteilung des CDU Ortsverbandes Leutesdorf)
Die junge, engagierte Landtagsabgeordnete widmete den Anfang ihrer Rede dem Thema Wulff und erntete damit den Applaus der Anwesenden. Weiter berichtete sie aus dem rheinland-pfälzischen Landtag, über Themen wie Kommunaler Entschuldungsfond (der keine endgültige Lösung für finanziellen Probleme der Kommunen ist), Schulen (wo Lehrermangel herrscht), Feuerwehren (denen man in den nächsten 2 Jahren jeweils 3 Millionen vorenthält) und Langzeitstudenten (deren Studium nun endlos kostenfrei ist, was Kosten von ca. 4 Millionen/ Jahr nach sich zieht). Auch über die Enquetekommission „Aktive Bürgerbeteiligung für eine starke Demokratie“ deren Mitglied sie ist, gab Demuth einen Überblick. Dann gab sie das Wort weiter an ihre Kollegin Hedi Thelen, Wahlkreis Andernach.
Frau Thelen bedankte sich ausdrücklich für die Einladung nach Leutesdorf. Schon lange pflegt sie die Verbindung über den Rhein hinweg, sie schätzt den guten Wein, der hier angebaut wird, anerkannte die Entwicklung unseres schönen Ortes und die wechselseitigen Verbundenheit auf vielen Gebieten.
Für ihre junge Mitstreiterin hat sie viele lobende Worte übrig, beschreibt sie als couragiert, vielseitig interessiert, stets gut vorbereitet und sehr kommunikativ.
Den Hauptteil ihrer Ausführungen widmet Hedi Thelen dem Thema ärztliche Versorgung. Als Mitglied im Sozialpolitischen Ausschuss ist sie Fachfrau auf diesem Gebiet. Tatsache sei, dass die Schere zwischen Bedarf (immer mehr ältere Bürger, also mehr ärztlicher Bedarf) und Angebot (immer weniger Hausärzte, weil auch da Überalterung und fehlende Attraktivität) immer weiter auseinander klafft. Was kann man tun, um dagegen zusteuern? Ein Weg ist z.B., den Zugang zum Arztstudium zu vereinfachen (einen bestimmten Prozentsatz der Zulassungen unabhängig vom NC zugängig machen). Weiterhin gibt es seit dem 1. Dezember 2011 das Versorgungsstrukturgesetz. Mit seiner Hilfe sollen neue Anreize für Hausärzte, Praxen zu eröffnen, geschaffen werden. In der Pflicht stehen hierbei aber auch die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Ärztekammern. Das Problem, so Thelen, sei erkannt, aber der Weg zur Lösung noch lang.
In Ostdeutschland gebe es schon Kommunen, die ganze Praxen eigenverantwortlich ausstatten, um so Ärzte anzulocken.
Das Programm der Landesregierung Rheinland-Pfalz zur Unterstützung von Hausärzten auf dem Land wird noch nicht gut angenommen, soll aber auf jeden Fall fortgeführt und angepasst werden.
Mit diesem kleinen Hoffnungsschimmer schloss Frau Thelen ihre Ausführungen, und war nun offen für Fragen aus dem Publikum.
Aus dem Kreis der Zuhörer kamen einige Wortmeldungen, so zu den Themen Witwenrente (die „dank“ eines Beschlusses der ehemaligen SPD-Regierung auf Bundesebene abgesenkt wurde) oder dem „Super“-Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz (Hedi Thelen: „Wir leben tatsächlich von den Top-Regionen rundherum, haben mehr Pendler, die heraus fahren als umgekehrt. Rheinland-Pfalz liegt bei der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze auf dem vor- bzw. drittletzten Plätzen bundesweit.“ Ellen Demuth: „Die Jugend, die noch hier ist, muss attraktivere Angebote bekommen, muss allgemein offensiver angesprochen und mit eingespannt werden.“). Auch die Parteienfinanzierung wurde bemängelt (die auf unterster Ebene sehr mager ist), sowie Leutesdorfer Probleme wie Hochwasser und Bahnlärm benannt und den beiden Damen ans Herz gelegt. Ein besonderes Anliegen ist auch die schlechte Notärztliche Versorgung an den Wochenenden sowie der Notdienst der Hausärzte in der VG Bad Hönningen und darüber hinaus(Frau Thelen und Ellen Demuth werden eine Anfrage zur Situation stellen).