Ellen Demuth

Landarztquote muss mit deutlicher Erhöhung der Zahl der Studienplätze flankiert werden und viel schneller greifen

Umsetzung Landarztquote / PK Bätzing-Lichtenthäler

Ellen Demuth, Mitglied der CDU-Landtagsfraktion, unterstützt ihren Kollegen Dr. Christoph Gensch bei seiner Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Zahl der Studienplätze im Bereich Humanmedizin und eine Ausgestaltung, die junge Mediziner schneller in Landarztpraxen bringt.

„Die Einführung der Landarztquote ist ein Vorschlag der CDU-Landtagsfraktion. Die Umsetzung durch die Landesregierung ist allerdings mangelhaft. Über die Hälfte der Ärzte wird in den nächsten 5 Jahren in Ruhestand gehen. Es fehlt an Nachwuchs. Diesen können wir nur gewinnen, wenn wir deutlich mehr ausbilden und zugleich Anreize für eine Tätigkeit in ländlichen Regionen schaffen – d.h. wir brauchen neben einer Landarztquote, erheblich mehr Studienplätze, Stipendienmodelle und insbesondere auch eine Quote, die nicht erst in 11 Jahren greift.

 

Alle Fachleute sind sich einig, dass eine deutliche Anhebung der Zahl der Studienplätze im Bereich Humanmedizin unabdingbar ist. Die jetzt vorgesehene Erhöhung um lediglich fünf Prozent ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn bis zu zehn Prozent der Studienplätze sollen über die Landarztquote vergeben werden. 5 Prozent der Studienplätze für die Landarztquote kommen also aus dem bestehenden Studienplatzkontingent.

 

Notwendig ist eine Landarztquote, die nicht auf Kosten der bestehenden Studienkontingente geht. Wir brauchen mindestens 200 zusätzliche Studienplätze. Nur so wird es gelingen, auch den öffentlichen Gesundheitsdienst besser mit Ärzten auszustatten.

 

Zentrales Problem, des von der Landesregierung vorgesehenen Modells ist, dass es viel zu lange dauert, bis junge Ärzte zur Entlastung zur Verfügung stehen. Geht es nach Frau Bätzing-Lichtenthäler können sie frühestens nach 11 Jahren eingesetzt werden. Das muss nicht sein, denn bereits nach dem eigentlichen Medizinstudium (ca. 6 Jahre) sind sie voll ausgebildet und könnten parallel zur Facharztausbildung in unterversorgten Gebieten tätig werden. Die Landesregierung hingegen will, dass sie erst ihre Fachausbildung absolvieren. Das bedeutet einen weiteren Zeitverlust von rd. 5 Jahren. Hier muss nachgebessert werden.“