Ellen Demuth

Ellen Demuth fragt nach: Unterstützung für Vereine im Kreis Neuwied in der Corona-Krise

Der Schutzschild für Vereine in Not wurde von der Landesregierung Rheinland-Pfalz vielfach beworben und mit zehn Millionen Euro ausgestattet. Die Höchstförderung pro Verein war mit 12.000 Euro angegeben. Im Kleingedruckten las man: Antrag-steller müssten zunächst alle eigenen Möglichkeiten, wie etwa den vollständigen Verbrauch von Ansparungen oder Rücklagen, zur Bewältigung der Krise ausschöpfen. Ausgenommen hiervon seien Rücklagen, die in Kürze für dringende und unabweisbare Maßnahmen benötigt würden.

Ellen Demuth hat mit Hilfe einer Anfrage in Erfahrung gebracht, wie viele Vereine aus dem Kreis Neuwied die Hilfe beantragt und erhalten haben. Aus der Antwort der Staatskanzlei geht hervor, dass dies sieben Vereine aus dem Bereich Sport, drei aus dem Bereich Kultur und 11 Vereine aus sonstigen Bereichen waren.

Die Abgeordnete berichtet: „Eine Förderzusage erhielt ein Sport-Verein und drei andere Vereine. Insgesamt flossen damit etwas über 16.000 Euro in den Kreis Neuwied. Ein Sportverein, so erläutert der Chef der Staatskanzlei, warte noch auf endgültige Bearbeitung. Vier Anträge aus dem Bereich ‚Andere Vereine‘ wurden an den Sportbund Rheinland oder die Stiftung Kultur weitergeleitet. Die Begründung für die Ablehnung von Anträgen war meist der fehlende Liquiditätsengpass, oder dieser lag unterhalb der sogenannten Bagatellgrenze von 750 Euro.“

Ellen Demuth resümiert: „Ich bin von der Landesregierung enttäuscht, und hätte mir mehr Hilfe und Unterstützung für Vereine erwartet. Nach der Corona-Krise werden viele wieder bei null anfangen müssen. Dies wird den vielen Ehrenamtliche viel Kraft abverlangen, aber ich hoffe, dass sie dies mit viel Enthusiasmus meistern werden. Unsere Vereine schaffen wichtige Sozialräume. Menschen aus allen sozialen Schichten und Altersgruppen begegnen sich dort. Solche Sozialräume sind für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft extrem wichtig.“

„Die Landesregierung muss viel mehr für Vereine tun. Ich erwarte, dass Hilferufe von Vereinen, die nach der Krise mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen, gehört werden und dass ihnen dann schnell und unbürokratisch geholfen wird.“