„Pflege wird die große Herausforderung für die Zukunft“

Die CDU-Abgeordneten Erwin Rüddel, MdB und Ellen Demuth, MdL besuchten Linzer Senioren-Residenz.

23.02.2013

Zusammen mit seiner Linzer Landtagskollegin Ellen Demuth besuchte jetzt der CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel die Senioren-Residenz Sankt Antonius. Das ehemalige Franziskaner Konvikt bietet von gut geschnittenen Appartements bis hin zu komfortablen Pflegezimmern ein breites Angebot für hilfs- und pflegebedürftige Senioren. Die beiden Abgeordneten wurden begleitet von dem Linzer Dr. Hans-Georg Faust, der über seine Tätigkeit beim AOK-Bundesverband eine enge Bindung zur Gesundheits- und Pflegepolitik hat, sowie Mitgliedern des Linzer CDU-Vorstandes.

Empfangen wurde die Gruppe von Einrichtungsleiter Sven Lefkowitz und seiner Stellvertreterin Christa Frömbgen, die auch die Einrichtung mit 112 Pflegeplätzen und 44 Wohnungen vorstellten. Das Leitbild der Einrichtung, so betonte Sven Lefkowitz, sei es, pflege- und hilfsbedürftigen Bewohnern eine möglichst selbständige und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. Das Ziel sei es, immer den Mensch im Mittelpunkt zu sehen. „Wir tun alles, damit unsere Mitarbeiter diese Philosophie leben können und unsere Bewohner dies in jedem Moment spüren“. Im Rahmen der Pflege sowie im gerontopsychiatrischen Fachbereich würden langjährige Erfahrung in Pflege und Betreuung sowie therapeutische Maßnahmen verknüpft.
Christa Frömbgen informierte die Gäste auch über das Angebot der Tagespflege, die Teil eines Versorgungssystems für ältere Menschen ist. Sie ist das richtige Angebot, wenn die ambulante Betreuung zu Hause nicht mehr ausreicht, aber die stationäre Pflege im Pflegeheim noch nicht notwendig ist. Die Gäste der Tagespflege wohnen weiterhin zu Hause, werden aber tagsüber von qualifizierten Mitarbeitern betreut und aktiviert. Darüber hinaus leistet die Tagespflege einen ganz wesentlichen Beitrag zur Entlastung der pflegenden Angehörigen.
Erwin Rüddel, der als Mitglied im Gesundheits- und im Familienausschuss eng mit den Herausforderungen für Pflege und betreute Wohnformen verbunden ist, hob die Bedeutung der Altenhilfe für die Gemeinschaft hervor. Den Menschen, die in Pflegeberufen arbeiten, gebühre höchster Respekt für ihre Leistungen. Eine Steigerung des gesellschaftlichen Ansehens der pflegerischen Versorgung sei dringend erforderlich und müsse mit Nachdruck vorangetrieben werden, forderte
Erwin Rüddel.
Sven Lefkowitz erläuterte dann auch die hohen Qualitätsanforderungen an die Einrichtung und das Pflegepersonal. Diese würden durch den demographischen Wandel und den Fachkräftemangel noch steigen. Einig war man sich, dass die Verbesserungen durch das Pflegeneuausrichtungsgesetz, dass besonders den ambulanten Bereich im Fokus hatte, jetzt auch auf den stationären Bereich ausgeweitet werden müsse. Hierzu gehöre auch eine neue Definition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der die tatsächlichen Anforderungen an die Pflege abbilden müsse.
Für Pflegeeinrichtungen wir es in Zukunft auch immer wichtiger, dem Personal eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Durch den individuellen Ausbau der Tagesmüttermodells sieht Landtagsabgeordnete Ellen Demuth hier eine wichtige Perspektive, gerade auch beim gegenwärtigen Mangel an gut ausgebildeten Pflegekräften.
So berichtete Erwin Rüddel auch über Initiativen in Berlin, die einerseits den Altenpflegeberuf an die Erfordernisse der Zukunft anpassen sollen, aber auch über die Finanzierung von Umschulungen und über Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegekräfte. Ziel sei es aber in allen Fällen, einen hohen Qualitätsstandard in der Altenpflege zu sichern. Auch sei es notwendig das Gesundheitssystem jetzt nach und nach auf die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft vorzubereiten.
„Wir brauchen eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Debatte darüber, was menschenwürdige Pflege alter Menschen ausmacht, was sie uns wert ist und wie sie honoriert werden soll. Dabei muss klar sein, dass Pflege mehr ist als der Vollzug bestimmter pflegerischer Leistungen. Es muss auch Zeit zur Verfügung stehen, um die weitergehenden sozialen und psychischen Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Das geht allerdings nicht ohne neue Modelle, die die wachsende Belastung für die Pflegekräfte auffangen“ resümierten die beiden CDU-Abgeordneten und der Mediziner Dr. Hans-Georg Faust.